Licht und Gesundheit – Eine Untersuchung zum Stand der Beleuchtungstechnik in deutschen Büros

Das Thema ‚Licht und Gesundheit‘ ist nach wie vor hochaktuell und auch Gegenstand zahlreicher Veranstaltungen, insbesondere seitdem die längst vermutete biologische Wirkung des Lichts auf die Circadianrhythmik nun auch wissenschaftlich belegt worden ist.

 

Bereits im Jahre 1980 hatte der Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung ein Projekt ausgeschrieben, dessen Gegenstand die Auswirkungen der künstlichen Beleuchtung auf die Gesundheit war. Die damals für das Forschungsprojekt vorgesehenen Mittel waren allerdings gemessen an der Aufgabe gering und auch die Laufzeit nur begrenzt, sie konnten dem anspruchsvollen Ansatz nicht gerecht werden.

 

Die Idee wurde in den 80-er Jahren vom ERGONOMIC Institut weiter verfolgt. Weitere Versuche, Forschungsmittel der öffentlichen Hand scheiterten allerdings daran, dass man ‚Licht‘ wörtlich nicht für „humanisierungsrelevant“ gehalten hat.

bewertungsschema

 

Daher erfolgte zunächst eine anonymisierte Datensammlung im Rahmen der zahlreichen Untersuchungs- und Beratungsprojekte, die das Institut durchgeführt hat, der sich dann eine breit angelegte postalische Befragung mit einer hohen Rücklaufquote anschloss.

 

Im Jahre 1990 wurde dann mit dem Forschungsbericht „Licht und Gesundheit“ die bis dahin umfangreichste Studie zu gesundheitlichen Wirkungen der Beleuchtung in der Arbeitswelt vorgelegt. Genau genommen handelte es sich dabei allerdings um die Bürowelt, weil hier die größte Erfahrung bestand und wie bereits angeführt, alle Erkenntnisse aus arbeitswissenschaftlichen Studien in Betrieben stammten, die diese in Auftrag gegeben hatten und dies waren nun einmal Dienstleistungsunternehmen. Dies hatte nicht nur den Vorteil, dass nur Kosten für die Auswertung entstanden waren. Viel wichtiger war die Tatsache, dass sich die Probanden nicht auf eine Untersuchung von Licht konzentriert haben. Zudem wurden in den meisten Fällen alle Arbeitsbedingungen mit untersucht, was man vermutlich in keiner Studie derart umfangreich vornehmen kann. So konnte man die Einflüsse von Beleuchtung von anderen möglicherweise stärkeren isolieren.

 

Im Jahre 1997 wurden die bis dahin erarbeiteten Erkenntnisse mit den Anforderungen des Arbeitsschutzes abgeglichen. Es wurde nachgewiesen, dass die von den Normen bevorzugte Art der Beleuchtung (Direktbeleuchtung) den Anforderungen des Arbeitsschutzes widerspricht. Die Studie kann in vollem Wortlaut hier herunter geladen werden.

 

„Licht und Gesundheit“ ist eine Studie mit einer 20-jährigen Geschichte. Mittlerweile haben sich daran etwa 4.500 Beschäftigte aus mehr als 50 Betrieben teilgenommen. Der Forschungsbericht wurde drei Mal in deutscher Sprache (1990, 1994, 1998) und zwei Mal in englischer Sprache (1991, 1998) in jeweils aktualisierter Version veröffentlicht. Die letzte englische Fassung ist im Internet verfügbar. Die täglichen Entwicklungen in der Beleuchtungsszene werden seit 2009 in einem getrennten Blog kommentiert.  … mehr.

 

„Licht und Gesundheit“ und die englische Übersetzung davon „Light and Health“ sind mittlerweile zu Schlagworten avanciert.

 

 

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