Wie ist die optimale Sitzhaltung am Computer?
Im Internet kann man oft Fragen wir diesem begegnen : „Hallo, kann mir einer von euch mal die optimale Sitzhaltung am Computer verraten, damit ich nicht so viele Rückenprobleme bekomme? Ich leide oft unter Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich.“
Eigentlich war die Frage bereits vor Jahrzehnten beantwortet … am besten gar nicht sitzen, sondern immer in Bewegung bleiben! Warum führen aber die Studien diversen Krankenkassen zu Ergebnissen wie „Immer mehr Fehltage wegen Rückenleiden“ (z.B. BKK Report 2013)? Warum gibt es sogar ein BKK Rückenschmerz in 2023: „Die Betriebskrankenkassen bieten ihren Versicherten in Baden-Württemberg eine besondere Versorgung zur Behandlung von chronischen Rückenschmerzen an. …“ (https://t1p.de/wmllg)
Unter den denkbaren Gründen für die Misere sind uns zwei besonders aufgefallen:
Falscher Rat: Ein Bild aus den frühen Tagen der Büro-Ergonomie wird nicht von manchen, sondern von einer Vielzahl der Menschen, die einen guten Rat geben sollen, so auch Betriebsärzte, Sicherheitsingenieure, Computerhersteller, missverstanden. Leider lässt sich das Bild nicht mehr aus der Welt schaffen, weil es sich weltweit verbreitet hat. Dennoch: Wer dem vermeintlich guten Rat folgt, wird bald unter Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich leiden. Der Bildschirm gehört eben nicht auf einen Sockel, sondern so tief wie möglich gestellt. Das Bild zeigt die äußerst zulässige Position, nicht eine gute. Dennoch fand sich genau dieses Bild auf der Website der Arbeitsmedizinerin einer großen deutschen Universität Ende 2023 unter den Empfehlungen für die Gestaltung neuer Arbeitsplätze (https://t1p.de/udvqr).
Angst vor Strahlung: Eigentlich hat es das Problem vermutlich nie gegeben: Röntgenstrahlung aus Bildschirmen. Die weltweit verbreitete Angst, die manche Hersteller sogar aus kommerziellen Gründen geschürt haben, ist mittlerweile im Zeitalter der LCD-Monitore vollkommen unbegründet und vermutlich auch vergessen. Geblieben ist eine Folge, die Aufstellung des Monitors möglichst am anderen Ende des Tisches. Bei fast allen, die ihren Arbeitsplatz so organisieren, kann man entweder Augenprobleme oder Rückenprobleme – schlimmstenfalls beide – vorhersagen.
So gut wie niemand ist in der Lage, einen Windowsbildschirm aus 80 cm Entfernung von der Tischkante aufgestellt in entspannter Haltung zu betrachten und effizient zu arbeiten. Wer es dennoch tut … findet sich in den Statistiken für berufsbedingte Erkrankungen wieder. Übrigens, die o.g. Website der Universität enthält auch eine Entwarnung vor Strahlungsschäden.
Manche Erkenntnis aus den 1970ern harrt noch seiner Wahrnehmung.