Expertise zum Forschungsstand der Beanspruchungserfassung bei Fahrzeugführern

  • Autoren/Herausgeber:
    Çakir, A.; Reimann, J.
    Verlag, Ort, Jahr:
    BMFT Forschungsbericht HA 83-002 Humanisierung des Arbeitslebens, Bonn, 1983
    Stichwörter:
    Belastung, Beanspruchung, Arbeitsmedizin, Epidemiologie, Morbidität, Mortalität, Ausfallzeiten, Krankenstand
  • Inhalt

    Der Forschungsbericht gibt die Ergebnisse eines Forschungsprojekts wieder, das den Stand der Forschung über die Beanspruchung von Berufsfahrzeugführern (z.B. Piloten, Lokführer, Lkw-Fahrer, Kapitäne) erfassen und Forschungslücken aufzeigen sollte. Darauf basierend sollten Forschungsprojekte aus dem Programm Humanisierung des Arbeitslebens initiiert werden.

    Das Projekt zeigte, dass Kenntnisse über die Beanspruchung der Zielgruppen weitgehend auf methodisch fragwürdigen Untersuchungen beruhten, so dass erhebliche Zweifel an ihrer Validität gemeldet werden mussten. Epidemiologische Daten zeigten bereits innerhalb einer Berufsgruppe (Kapitäne zur See) Inkonsistenzen, da sie auf unterschiedlicher Datenbasis beruhten. Auch die Zuverlässigkeit der Datenbasis erwies sich als fragwürdig, z.B. weil diese Stichprobe scheinbar keine Alkoholprobleme hatte, obwohl diesbezügliche Probleme allseits bekannt waren. Da gerade bei dieser Gruppe Gesundheitsdaten weltweit organisiert erfasst wurden und werden, kann man davon ausgehen, dass bei den anderen Berufsgruppen die Datenlage noch weniger brauchbar war.

    Mit nur wenigen Ausnahmen (LKW-Fahrer) zeigte die analysierte Literatur, dass bereits in den 70er Jahren die wichtigste Belastung der Fahrzeugführer die „psychische“ Belastung war. Bei den LKW-Fahrern fielen diese nur deswegen nicht ins Gewicht, weil diese unter massiven körperlichen Problemen gelitten haben. Wenn die Untersuchung heute wiederholt werden würde, würde man mit einer großen Sicherheit eine Zunahme aller Probleme feststellen..

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