Spracherkennung – Zukunft oder Vergangenheit

Während sich manche Technologien schneller entwickeln als sich irgend jemand hat jemals vorstellen können, scheint die Zeit für andere stehengeblieben zu sein. So hat z.B. der Mobilfunk nicht nur die alten Hasen der Fernmeldetechnik überrascht, indem er den Weg, wofür das Festnetz 100 Jahre gebraucht hatte, in nur 10 Jahren genommen hat. Er hat auch auch eine der modernsten und verwegensten Ideen (Iridium Projekt) zum Schrott degradiert, bevor sie überhaupt fertig war. Und die Führerschaft in Sachen Technologienutzung auf den Kopf gestellt – in den Entwicklungsländern gibt es mehr Mobiltelefone pro Kopf als in den Industrieländern.

 

Das wohl seinerzeit bekannteste Gerät aus dieser Branche, das iPhone 4S bediente sich einer viel diskutierten Technologie, der Spracherkennung. Siri heißt die Dame, die immer artig alle Wünsche von den Lippen abliest und die entsprechenden Funktionen ausführt. Pizza Service anrufen, Adresse von einem Bekannten aussuchen etc. In den späteren Versionen vom iPhone, 5S und 6, wurde Siri weiter perfektioniert.

 

Wenn man sich damit näher beschäftigt, wundert man sich, wie wenig Siri von den Fähigkeiten besitzt, die eigentlich in den 1960er Jahren angedacht waren. Spätestens in den 1980er Jahren sollte der große Durchbruch gelungen sein.

 

Wie es denn im Jahre 2012 um diese Technik bestellt war, hat Ahmet Çakir in der Zeitschrift Computer und Arbeit beschrieben. Viel Licht – viel Schatten! Vor allem kann man nicht zuverlässig sagen, ob die Technik ihren Höhepunkt vor oder hinter sich hat.

 

Eines hat den Höhepunkt bestimmt noch nicht überschritten: Geld ausgeben für Forschung. Neu im Boot ist auch Google. Nicht zu vergessen – das Auto und alles drum herum. Wie schön wäre es, wenn man seinem Auto sagen könnte, wo es langgehen soll. Oder? Der Teufel steckt nicht im Detail, sondern im Prinzip. Man stelle sich vor, man sagt seinem Beifahrer „Mach mal jetzt halt“, und das Auto tut es. Oder der Beifahrer gibt den Befehl, wie Beifahrer es öfter tun wollen. Woher weiß das Auto, wer sein Herr bzw. seine Herrin ist?