testverfahren2Prüfinstitute wetteifern um die Vergabe von Prüfzeichen für Monitore. Ob „TCO“ oder „TÜV Ergonomie geprüft“ oder das ehemalige „BG-Prüfzert“ – alle Prüfzeichen besitzen den gleichen Mangel: Kein Prüfzeichen sagt etwas darüber aus, ob ein Monitor groß genug ist, dass eine in meinem Betrieb laufende Anwendung mit lesbarer Schrift abgebildet wird. Ob Farben, Linien, Grafiken oder Bilder sauber dargestellt werden, wird überhaupt nicht geprüft. Ebenso unberücksichtigt bleibt der Nachfolger der ehemaligen Akte: Gescannte Unterlagen auf dem Bildschirm. Das wird so bleiben, bis die Bildschirmtechniken so gut sind, dass man jeden Monitor ohne Bedenken nehmen kann. Davon sind wir heute allerdings weiter entfernt als vor 30 Jahren, weil die heute benutzten Monitore vom Minidisplay eines Telefons bis zu einer Videowand reichen. Zudem hat sich ein längst vergessenes Problem wieder gemeldet: LCD-Monitore flimmern, wenn man sie dimmt. Anders als alte Röhrenmonitore flimmern sie aber nicht mit dem ruhigen Auge sichtbar. Deswegen fällt das Problem bei der Prüfung nicht auf, sondern erst bei der Arbeit, wenn man häufig unterschiedliche Teile des Bildschirms anschaut. Die Störung kann allerdings viel höher ausfallen als bei früheren Röhrenbildschirmen.

 

Mit einem geringen Aufwand und ohne technische Hilfsmittel kann man prüfen, ob ein gegebener Monitor für eine Anwendung gut bzw. besser geeignet ist als ein anderer. Zum Auswerten genügt ein Taschenrechner. Die beschriebene Methode wurde für betriebliche Anwender entwickelt. Sie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit als Prüfmethode für Monitore. Man kann sie in der vorliegenden Form für die Klärung u.a. folgender Fragen einsetzen:
– Eignet sich der Monitor X für unsere Anwendung besser als der Monitor Y?
– Welche Mindestgröße eines Monitors muss eingehalten werden, damit die Schrift lesbar bleibt?
– Welche Schrift eignet sich für unseren vorhandenen Monitor?
– Werden die Grafiken der Anwendung gut abgebildet?
– Welche Grafikkarte liefert ausreichende Leistung für unsere Anwendung?
– Wie sollte die Standardgröße eines Dokument eingestellt werden, damit Alles gut lesbar ist?

 

Das Verfahren ist heute wertvoller denn je, denn neue Technologien haben uns Displaygrößen von 4″ bis 30″ beschert, auf denen möglicherweise die gleiche Information dargestellt wird. Nicht nur die Displaygrößen sind sehr unterschiedlich. Der Benutzer kann jeden Monitor so mit Daten füllen, bis man nicht mehr sieht. Prägnantes Beispiel ist Excel, bei der die Tabelle möglichst komplett dargestellt wird, damit man eine gute Übersicht hat. Das führt aber dazu , dass die Schrift viel kleiner abgebildet wird, als es in den Normen vorgegeben. Man kann mit der hier beschriebenen Methode auch abprüfen, ob und ggf. mit welchem Erfolg ein Inhalt auf unterschiedlichen Displays benutzbar sein wird. Gerade die Anwendung Excel bearbeitet Daten, die man besser fehlerfrei abliest.

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