In dieser Rubrik finden Sie kurze Abhandlungen zu Themen, die uns in den letzten Jahren interessiert haben. Manche dieser Themen scheinen uralt, so z.B. Beschwerden über das Raumklima in Büros, sind aber buchstäblich tagesaktuell, weil man immer noch keine allseits zufriedenstellende Lösung gefunden hat. Andere wie gebrauchstaugliche Büromöbel sind immer wieder aktuell, weil sich die Rolle des Betrachtungsgegenstands geändert hat. Bei dritten, z.B. bei der Beleuchtung von Büro- und Bildschirmarbeitsplätzen, versuchte man hingegen, die einst als Lösung angepriesenen Leuchten loszuwerden, die schon immer falsch waren. Bei solchen Themen lohnt es sich, sich auch mit der Vergangenheit zu beschäftigen. Aber die Zukunft ist auch sehr interessant. Denn man hat erkannt, dass die Beleuchtung die Körperrhythmen bestimmt. Deswegen darf es abends nur wenig Licht geben, nachts überhaupt nicht. Dumm nur, dass die größeren Bildschirme fast so wirksam sind wie die Beleuchtung, aber nicht abgestellt werden können, ohne die Arbeit einzustellen.
Einige wichtige Themen werden auf dieser Website nicht behandelt, obwohl ihre Bedeutung uns schon vor 1980 beschäftigt hatte, die psychische Belastungen, ihre Ermittlung und ihre Folgen. In dem Projekt „Schreibdienste in Obersten Bundesbehörden“ hatten wir uns mit der Wahrscheinlichkeit der künftigen Ursachen für Erkrankungen und Frühverrentungen beschäftigt. Hierbei wurde 1981 die Hypothese aufgestellt und belegt, dass in den kommenden Jahren die Haltungsschäden und psychische Erkrankungen zunehmen würden. Das Ergebnis nach fast vier Jahrzehnten:
- „Psychische Erkrankungen häufigste Ursache für Erwerbsminderung“ (Deutsche Rentenversicherung; Pressemitteilung vom 30.11.2021) und
- „Die Zahl der Arbeitsunfähigkeitstage von Beschäftigten aufgrund psychischer Erkrankungen und Verhaltensstörungen ist im vergangenen Jahr auf 132 Millionen Tage gestiegen. Das waren sechs Millionen mehr als 2021, wie aus einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine kleine Anfrage der Linken im Bundestag hervorgeht.“ (Tagesschau von 26.12.2023)
Die Betriebe haben in diesem Zeitraum viele Anstrengungen unternommen, den Haltungsschäden vorzubeugen. Hingegen wurden Gefährdungsanalysen zu psychischen Problemen kaum ernsthaft durchgeführt.